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Kota Reliquiarfigur, Gabon

 

19. JH. oder älter

Holz, Kupfer, Knochen

H. 43cm

 

Provenienz:

Claus Klausmeyer (1887-1968), Düsseldorf

Ralph Nash, London

Alan Mann, London

William McCarty-Cooper, New York

Christie’s New York, Important Tribal Art and Antiquities from the collection of William A. McCarty-Cooper, 19. Mai 1992, lot 136

Privatsammlung, England

 

Publikation und Ausstellung:

Ian Auld & Tom Phillips, African Sculpture from Private Collections in London, South London Art Gallery, 1979, n° 153

 

Preis:

Verkauft

 

 

Diese Kota Skulptur ist ein Meisterwerk, ein hervorragendes Beispiel für einen der bedeutendsten Typen von Kota Reliquiarfiguren. Nach Alain Chaffins Kategorisierung gehört sie zur Gruppe 6, welche folgendermassen definiert ist: „[…] composed of medium-sized pieces (around 45cm) that are dense, slender, and very carefully made. This group is one of the most beautiful of Kota art.”In jüngerer Zeit veröffentlichte Frederic Cloth eine Thesis, in welcher er diesen Typus von Kota-Figuren als weibliches Gegenstück zu den als Kota reliquaries from the Sebe River Master bekannten Werken dem gleichen Meister zuschrieb. Geschaffen mit kleinen, aussergewöhnlich dünnen Messingplatten, einer Patina in makellosem Zustand und mit den Augen aus Knochen – ein äusserst seltenes Detail, welches man nur bei den ältesten Kota Reliquiarfiguren findet – ist es die Perfektion in den Details, wie der perfekte Übergang der einzelnen Teile ineinander, oder die zwei stilisierten Federn in der Frisur, welche die Brillanz dieses großartigen Werkes von universeller Bedeutung ausmachen. 

Dass die Sammlungsgeschichte der Kota-Figur mehrere renommierte, historische und angesehene Sammler und Händler umfasst, ist daher keine Überraschung. Ralph Nash – der in London ansässige Händler, welcher berühmt dafür ist, dass nur Kunstwerke von höchster Qualität durch seine Hände gingen – erwarb sie von Claus Klausmeyer, dessen Inventarnummer auf der Rückseite des Kota zu finden ist. Klausmeyer hatte die Kunst Afrikas und Ozeaniens in den frühen 1920er Jahren entdeckt. Während ein grosser Teil seiner Sammlung heutzutage Teil der Sammlung des Rautenstrauch-Joest-Museums in Köln ist, verkaufte er spät in seinem Leben eine kleine Anzahl wichtiger Objekte. Es war Alan Mann, ein weiterer angesehener Sammler afrikanischer Kunst, welcher die Kota-Reliquienfigur von Ralph Nash erwarb. Für Mann war es neben der Qualität eines Objekts dessen Alter, das ein wichtiges Kriterium für ihn war. 1979 wählten Ian Auld und Tom Philipps diese Kota für ihre Ausstellung afrikanischer Skulpturen aus Privatsammlungen in London aus, bei der sie die besonderen Stärken englischer Sammlungen präsentierten. Der nächste Besitzer dieses wichtigen Kota Werks war William McCarty-Cooper. Auch er trug eine bedeutende Sammlung afrikanischer Kunst zusammen, ein Schwerpunkt bildete die Kunst Gabuns.